Fragenbeantwortungen

von Abdrushin



Obsah


122. Geben und Empfangen

Frage: Abd-ru-shin spricht unter anderem in seiner Botschaft von einem grossen Schöpfungs-Gesetze, dass nur im Geben auch rechtes Empfangen ruhen kann. Ich würde dankbar sein, gerade darüber noch genauere Hinweise hören zu dürfen, die mein Denken auf die richtige Bahn lenken.

Antwort: Dieses Gesetz durchdringt alles. Bei einiger Beobachtung ist es nicht schwer, es zu erkennen und daran zu lernen.

Es erstreckt sich nicht nur auf das bewusste und gewollte Denken und Tun der Menschen oder auf ihr Wirken in den einzelnen Berufen, sondern auch auf alle als selbstverständlich angesehenen Vorgänge, die in gewissem Grade selbsttätig sich vollziehen.

Betrachten wir einmal das Atmen! Nur wer richtig ausatmet, kann und wird selbsttätig auch das gesunde und vervollkommnete Einatmen vollziehen, ja, er ist durch rechtes Ausatmen dazu veranlasst und gezwungen. Das gibt dem Körper Gesundheit und Kraft.

Im Ausatmen gibt der Mensch! Er gibt etwas her, was in der Schöpfung von Nutzen ist, es sei hierbei nur der Kohlenstoff genannt, der zur Ernährung der Pflanze gebraucht wird. Rückwirkend oder nachwirkend ist der Mensch, der Sorgfalt auf das Ausatmen verwendet, in die Lage versetzt, tief und mit Behagen wieder einzuatmen, wodurch ihm grosse Kraft zuströmt, ganz anders wie bei oberflächlicher Atmung.

Umgekehrt ist dies jedoch nicht der Fall. Der Mensch kann tief und geniesserisch einatmen, ohne deshalb selbsttätig gezwungen zu sein, auch gründlich auszuatmen; denn die meisten Menschen vollziehen gerade das Ausatmen oberflächlich.

Sie suchen wohl geniesserisch zu nehmen, doch sie denken nicht daran, dass sie auch etwas geben sollen.

Und aus dem Unterlassen des richtigen Gebens, also des vollkommenen Ausatmens, folgert mancherlei: Erstens kann der Mensch dadurch nie zu dem rechten Geniessen des Einatmens kommen, und zweitens wird nicht alles das ausgestossen oder fortgeschafft, was für den Körper schädlich oder unverbrauchbar ist und diesen belasten oder im gesunden Schwingen hemmen muss, wodurch mit der Zeit vielerlei Krankhaftes erstehen kann. Ein aufmerksamer Beobachter wird auch hierin das unaufdringlich wirkende Gesetz erkennen.

Nicht anders in gröberen körperlichen Dingen. Die genussreiche Aufnahme der Speisen kann nur durch Verdauung, also Umänderung und Weitergabe zur Ernährung der Erde und Pflanzen erzielt werden. Es ist unbedingt davon abhängig.

Und wie es mit den körperlichen Dingen ist, so ist es auch mit den geistigen Vorgängen. Will ein Geist schöpfen, also empfangen, so muss er das Empfangene gewandelt weitergeben. Das Wandeln oder Formen vor der Weitergabe stärkt und stählt den Geist, der in dieser Erstarkung immer mehr und immer wertvolleres aufzunehmen fähig wird, nachdem er Raum dazu geschaffen hat durch Weitergabe, sei es im Wort oder Schrift oder sonstiger Tat.

Es bringt ihm erst nach Weitergabe Erleichterung, sonst würde es ihn drücken, ständig belästigen oder beunruhigen und könnte ihn zuletzt sogar ganz niederdrücken. Nur im Geben, also Weitergeben, kann er wiederum erneut empfangen.

Ich führe diese leicht zu beobachtenden und verständlichen Dinge nur an, um einen Hinweis damit zu geben für das Grosse, dauernd Wirkende. Alle Vorgänge in der Schöpfung unterliegen diesem Gesetze. Auswirkend zeigt es sich natürlich der jeweiligen Ebene und Art entsprechend in stets anderer Formung.

Man kann dieses Gesetz auch anders bezeichnen, von anderer Seite aus beleuchten, indem gesagt wird: Wer empfängt, muss weitergeben, sonst kommt es zu Stauungen und Störungen, die schädlich sind und vernichtend werden können, weil es gegen das selbständig wirkende Schöpfungsgesetz ist. Und es gibt keine Kreatur, die nicht empfängt.

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