Fragenbeantwortungen

von Abdrushin



Obsah


79. Menschensohn als Richter

Frage: Es heisst: Wenn aber der Menschensohn kommen wird, zu richten ... Ist der Menschensohn als Richter eingesetzt?

Antwort: Gott allein darf richten! Der Menschensohn bringt nochmals sein „Wort“. Und in dem Worte liegt dann das Gericht! Wie diesmal ein Mensch das Wort aufnimmt, so richtet er sich selbst. Ein jeder Einzelne hat noch einmal die freie Wahl durch Gottes Gnade. Allerdings zum letzten Male. Wie sich ein Mensch dazu verhält, ob ablehnend oder ob annehmend, so ist er dann gerichtet durch sich selbst, da damit auch die Scheidung sofort einsetzt. Abwarten ist Ablehnung; denn weiteres Zuwarten ist unmöglich. Unmöglich auch die Rückkehr von gewähltem Wege. Es gilt diesmal entweder ... oder! Und sofort! Das Zaudern, Kritisieren, Besserwissenwollen hat ein Ende.

Was nicht ganz unbedingt im Einklang mit dem neuen „Worte“ steht, wird fallen! Ein Herüberziehen von Bestehendem ist ganz unmöglich, solange noch ein Stäubchen daran haftet, das Menschenklugheit schuf, und das nicht übereinstimmt mit der Botschaft. Ganz unangetastet, unverstellt und unverbogen muss das „Wort“ nun aufgenommen sein. „Verständigungen“ gibt es nicht mit anderen Begriffen! Ebensowenig „Aussprache“; denn das Wort „ist“!

Wagt es der Mensch, mit einem Sprung sich auf den neuen Grund zu stellen, ohne Altes mit hineinzunehmen, also das neue Wort als neue Grundlage seines von Altem unbeeinflussten Denkens und Empfindens vertrauend hinzunehmen, so wird er schnell von seinem neuen Standpunkt aus sich alle Wege öffnen sehen, die ihm bisher unklar oder verschlossen waren, und er erkennt dann auch, worin er bisher falsch gegangen war.

Er kann die Wahrheit in dem neuen Worte gar nicht anders finden, als dass er sich zuerst einmal bedingungslos auf seinen neuen Boden stellt! Von aussen herein kann er nicht. Da halten ihn zu viele Wirrnisse zurück; er findet keinen Anschluss.

Zu diesem notwendigen Sprung gehört natürlich Kraftanstrengung, Überwindung, Mut. Wer das nicht kann, wird das Begreifen nie erlangen. Deshalb ergibt es sich von selbst, dass nur die Insichstarken zu dem Ziele kommen! Die, welche diesen Sprung zu tun vermögen. Alles Alte muss zurückgelassen werden; denn das Richtige aus allem Alten ist im neuen „Wort“ sowieso enthalten, da dieses direkt aus der Wahrheit kommt. —

Der notwendige Sprung ergibt, dass die Nachlässigen, Gleichgiltigen und Schwachen in dem Geiste von vornherein schon ausgeschaltet bleiben! Sie werden das ersehnte, notwendige „Neuland“ nie erreichen, das den Suchenden verheissen ist, und das allein die Rettung bieten kann als festen Grund, der niemals wankt und stürzt.

Niemals wird durch ein Sektenwesen oder Dogma das „lebende Wort“ zu prüfen sein! Doch umgekehrt. Das lebende Wort wird nun den untrügbaren, scharfen Prüfstein bilden für alles Bestehende! Und darin ruht das unerbittliche Gericht, welches die Wege aller endlich scheidet.

Ganze Heerscharen von Menschengeistern, die sich heute gläubig dünken, in falscher Demut stolz sich Gottes Throne nahen wollen, werden in Nichts zerstäubt, bevor sie an des Thrones Stufen kommen können! Sie dünken sich gerecht und achten nicht des Wortes, lächeln wohl sogar in ihrer Oberflächlichkeit und Einengung darüber, ahnungslos, dass sie darin dem Richtschwerte des Geistes gegenüberstehen!

Öffnet deshalb nun die Ohren Eures Geistes! Ihr werdet manches für Euch Wertvolle erlauschen und nicht sorglos noch auf Dinge warten, die schon im Begriffe sind, an Euch vorbeizugehen! — Erwachet, ehe es zu spät!

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