Frage: Gilt die Gralsbotschaft auch für Juden?
Antwort: Die Botschaft gilt wie einst die Botschaft Christi für alle Menschengeister, die sich dafür öffnen! In diesem Sinne gibt es keine Schranken. Wer sich richtig geöffnet hat, ist gleichwertig mit allen Anderen. Einen Unterschied bringt nur die jeweilige Stärke dieses Öffnens.
Christi Botschaft war damals auch nur in erster Linie an die Juden gerichtet, nicht etwa ausschliesslich, weil diese nach der damaligen geistigen Entwickelung die grösste Möglichkeit des Erfassenkönnens in sich trugen. Wechselwirkend konnte deshalb der Gottessohn nirgends anders inkarniert werden. (Vortrag: „Vergib ihnen; denn sie wissen nicht was sie tun!“) Trotzdem galt die Botschaft der ganzen Menschheit. Die Juden sollten die Gottesbotschaft weiter tragen an die anderen heranreifenden Völker.
Es sollte damit durchaus kein unbedingtes Judentum erzogen werden. Nicht etwa, dass ein sich der Wahrheit Öffnender hätte damals Jude werden müssen, um in das lichte Reich des Geistes, in das Gottesreich eingehen zu können; denn nur der, welcher der Wahrheit dient, kommt in die Lage, eingehen zu können in das Reich des Lichtes! Die Religion an sich spielt dabei keine Rolle! Ebenso ist es auch heute wieder, bei Allen, die sich jetzt der Wahrheit öffnen wollen.
Die nun durch die vielfachen Entstellungen der Gottesbotschaft durch Menschenklügelei erforderlich gewordene neue Gottesbotschaft durch den Menschensohn wendet sich diesmal auf Grund der unverschiebbaren Wechselwirkung in erster Linie an den Deutschen Geist, der zur Aufnahme dafür am reifsten ist. Deutscher Geist nicht unbedingt im Sinne Deutscher Nation gemeint. (Vortrag: „Berufen“.) Die Gottesbotschaft ist wiederum für die ganze Menschheit im Dies- und Jenseits bestimmt und soll durch Deutschen Geist hinausgetragen werden, wie einst bei den Juden die Botschaft des Gottessohnes.
Trotzdem kann gerade dadurch und jetzt auch für die Juden die Erlösung und Befreiung von dem Joche kommen, das sie sich durch damaliges Versagen auferlegten. Wenn sie es jedoch diesmal wiederum versäumen, dann ist es aus für immer. Nie wieder wird ihnen Gelegenheit dazu.
Doch es wird bald Grosses auch unter den Juden geschehen, wie unter der ganzen Menschheit!
In Überlieferungen aus jüdischem Kreise der neueren Zeit wird schon mehrfach darauf hingewiesen. Es heisst da unter anderem:
Abraham kündet:
Höre, Israel!
Ja, es ist wahr!
Wahr ist, dass der Heiland kam
zur Erde nieder, nieder zu uns,
zu Dir, zu mir.
Als Gottes Sohn,
als Eins mit Gott.
Wahr ist, dass Du, Israel,
das auserwählte Volk bist gewesen.
Du bist es gewesen.
Du bist es nicht mehr.
Denn wahr ist auch,
und als grausamen Fluch trägst
Du es mit Dir herum,
Dass Du versagtest.
Aus Dir ging hervor
das Licht.
Du durftest es tragen,
einem Leuchter gleich,
Priestern gleich.
Ein Priestervolk warst Du
und solltest Du sein.
Du wolltest mehr leuchten
als das Licht, das Du trugst,
wolltest mehr wissen
als der All-Wissende.
Du vertrugst das Licht nicht mehr,
zum Feind machtest Du Dich dem Licht,
zum Feinde dem Bringer der Wahrheit,
der gekommen war, Dich zu erlösen.
So irrst Du seither umher,
heimatlos, ruhlos, verachtet.
Höre, Israel!
Noch einmal sendet Gott
in seiner unendlichen Güte
Einen Boten des Lichts
unmittelbar aus dem Licht,
aus dem Göttlichen,
Dich zu erlösen
und alle, die der Erlösung harren
in Demut und rastlosem Suchen.
Israel, tue die Augen auf!
Höre, mein Volk, das Wort,
das Er Dir bringt,
prüfe es, präge es tief Dir ein
in Dein Herz
und beuge in Demut das Knie
vor Deinem Gott und Herrn,
und danke ihm freudigen Herzens.
Und den Er gesandt,
ihn bitte, dass er Dich segne
und von Dir nehme das Joch,
das Du bis hierher getragen,
denn Keiner kann dies ausser ihm.
Danke dem Herrn, der noch einmal
Dir solche Gnade erwies.
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Und ausserdem:
Mein Volk, Volk Israel!
Höre, was zu Dir spricht,
den Gott erkoren,
den Er gesendet
hernieder zur Erde
in Fleisch und Blut.
ER ist es, ja, wahr ist es:
Messias!
Harre sein nicht mehr;
denn im Harren verlierst Du Dich nunmehr.
Eile zu ihm hin,
Eile, ohne Aufenthalt!
Eile, stehe nicht still,
bis Du ihn erkannt.
Und wenn Du ihn erkannt hast,
Wahre Deine Zunge!
Brich nicht aus in tosenden Jubel,
denn zu ernst ist der Augenblick hierzu.
Belästige und bedränge ihn nicht mit Fragen;
denn hierzu hast Du noch längst kein Recht,
da Du sündig zu ihm kommst.
Sündig, mit schwerer Schuld beladen,
mit Schuld der Versäumnis, des Verkennens,
mit schwerster Schuld endlich.
Nahe ihm, dem Gottgesandten, heilig ist er Gott,
und heilig sei er Dir, Israel!
Nahe ihm in Ehrfurcht,
in tiefster Ehrfurcht,
in Demut nahe ihm;
denn wisse, ein Nichts bis Du vor Gott
und ein Nichts bist Du vor ihm!
Ihn bitte, dass er für Dich bete,
Dir helfe, Dich lehre, Dich führe, Dich erlöse.
Nicht anders kannst Du Deinem Gotte nahn,
Seine Gnade nicht anders finden
als auf dem Weg über ihn.
Er ist, auf den Du gewartet,
jahrtausende, blutenden Herzens.
Öffne die Augen, Israel, zum Sehen,
den Mund zum Lobpreisen und Danken,
Die Ohren, zu hören, was er Dir verkünde!
Danke dem Herrn
in Wort und Tat,
in jedem Gedanken,
Und tritt mutig in die Reihen
Seiner Streiter.
Schwöre auf Seine Fahne,
Schwöre auf das Kreuz
nunmehr zum ersten Male,
Schwöre auf Deines Führers Schwert.
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Und manches Andere mehr. —
Für eine Botschaft aus der Wahrheit und demnach auch vor Gott zählt nicht ein Christentum noch Judentum als solches!
Die echte Gottesbotschaft kennt nur Menschengeister, welche mehr oder weniger entwickelt sind, also mehr oder weniger aufnahmefähig. Und das allein ist in der Wechselwirkung massgebend, die in der Schöpfung lenkt. Und diese Wechselwirkung ist ein Teil des grossen Gotteswillens selbst, sodass in Wirklichkeit also dieser durch die unbedingte Wechselwirkung in der Schöpfung lenkt, je nach Verdienst den Urhebern Lohn oder Strafe bringt.