Fragenbeantwortungen

von Abdrushin



Obsah


126. Entgegnung auf Angriffe

Frage: Als ernsthaft schürfender Leser sämtlicher Vorträge Abd-ru-shins bin ich empört über die Art des vor wenigen Tagen in dem „Tiroler Anzeiger“ erschienenen Artikels „Vomp und die Gralssiedelung“, da dieser dem wirklichen Worte Abd-ru-shins gegenüber sofort als ein Meisterwerk gewollter Entstellung erkennbar ist, das einem bestimmten, darin aber unausgesprochenen Zwecke dienen soll.

Will Abd-ru-shin auch hierbei schweigend verbleiben? Und würde es nicht angebracht sein, über den Marien-Kult einmal nähere Aufklärungen zu bringen, da dies doch auch nichtkatholische Christen interessieren muss.

Antwort: Warum sollte ich nicht noch länger auf Angriffe schweigen, die sich in absehbarer Zeit doch durch die selbsttätig in der Schöpfung wirkenden Gottgesetze klären müssen? Dann ist die Folge, dass gerade derartige Angriffe nicht nur auf die Urheber zurückfallen, sondern sogar mehr wie alles andere dazu beitragen, das Gegenteil von dem damit Bezweckten zu fördern.

Aber da Ihre Fragen durch derartige Angriffe ja geradezu erzwungen werden, will ich wenigstens einige Hinweise geben, die jeden Menschen zu eigenem Überlegen und Denken anregen können und den Tatsachen entsprechen.

Der von Ihnen erwähnte Artikel ist Ihrer Ansicht entgegen durchaus kein Meisterwerk der Entstellung, sondern die ganze Art erinnert stark an die Handlungsweisen der Kirchen im Mittelalter, die heute doch allgemein mit berechtigter Entrüstung verworfen werden.

Inhalt und Art des Artikels zeigt nur eins deutlich: die vielleicht verständliche Sorge, ich will nicht gerade sagen Angst, dass sich so mancher tiefer denkende Mensch auch aus den Kreisen der Kirche den in meinen Vorträgen gebrachten folgerichtigen Erklärungen über Schöpfungswissen anschliessen könnte, weil sie ihm auf alle bisher ungeklärten Menschheitsfragen eine verständliche und überzeugende Antwort nicht schuldig bleibt und nichts in Mystik verweist.

Und diese meine Vorträge sind mit jedem Worte nur von reinster, wissender, die Vollkommenheit Gottes betonender Gottverehrung durchstrahlt. Die Vollkommenheit Gottes ist überhaupt die Grundlage und der Ausgangspunkt aller meiner Vorträge, während dies bei anderen bisherigen Belehrungen oft ausser Acht gelassen worden ist; denn Vollkommenheit lässt Willkürshandlungen, die ausserhalb der wirkenden Schöpfungsgesetze liegen, nicht zu, da ja die Schöpfungsgesetze aus der Vollkommenheit Gottes, des Schöpfers, hervorgegangen sind.

Das erhöht aber die Anbetung Gottes und macht sie im Wissen noch vertiefter, es verkleinert auch durchaus nicht die Heilige Aufgabe der Erdenmutter Maria von Nazareth, die dem Gottessohne Jesus den Erdenkörper geben durfte!

Und wenn ich in Anerkennung und Betonung der vollkommenen Gesetze Gottes in der Schöpfung den Schluss ziehe, dass bei jeder irdischen Geburt auch schöpfungsgesetzmässig die irdische Zeugung notwendig ist, so liegt darin keinerlei Beschmutzung; denn sonst müsste ja jede irdische Mutterschaft als Beschmutzung angesehen werden!

Und will sich denn die Erdenmenschheit vermessen, Gott in seinen selbsttätig wirkenden Naturgesetzen zu zwingen, sich ihren menschlichen so verschiedenartigen und auch wechselnden Gesellschaftsgesetzen unterzuordnen?

Unbefleckte Empfängnis ist eine Empfängnis in reinster Liebe, die im Gegensatz steht zu der Empfängnis in sündiger Lust!

Und dass Jesus niemals hätte ein Kind sündiger Lust sein können, ist selbstverständlich. Ich wäre der erste, der einen solchen Gedanken mit aller Energie bekämpfen würde. Es gehört schon grosse Unsauberkeit dazu, derartige Auslegungen meiner rein sachlichen Betrachtungen auch nur zu gestalten.

Bei Ihrer zweiten Frage über die Art des Marien-Kultes will ich einmal in die Fusstapfen des Gottessohnes Jesus treten und sie ebenfalls durch eine Frage beleuchten:

Hat Jesus, der die Menschen alles lehrte, wie sie denken und handeln, ja sogar auch reden und beten sollten, um das Richtige, Gott wohlgefällige zu tun, jemals auch nur mit einem Worte etwas von Derartigem gesagt? Und die Christen wollen sich doch nach Christus richten.

Ich denke, mehr ist darüber nicht zu erwähnen. Mir liegt es vollkommen fern, an die Überzeugung oder Anschauungen anderer Menschen zu rühren und ich achte jede Gottanbetung, wo sie ehrlich empfunden ist. Ebensowenig habe ich noch nie einem Menschen mein Wissen aufzudrängen gesucht, sondern fordere von vornherein stets von jedem ernstes, eigenes Prüfen, da ja die von Gott eingesetzte eigene Verantwortung des Menschen auch freie Entschlussmöglichkeit bedingt; denn auch die Gerechtigkeit Gottes ist vollkommen, sie würde den Menschen für nichts verantwortlich machen, wofür er nicht frei sich entschliessen konnte, was natürlich auch in Glaubensangelegenheiten keine Ausnahme bildet.

Und wenn ich in diesem Falle einmal mit der Bibel reden wollte, worauf sich ja auch viele stützen, so spricht Jesus nach dem Evangelium Mathäi, 6. Kapitel:

„Und wenn Ihr betet, sollt Ihr nicht viel plappern wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden erhöret, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt Ihr also beten.“

Dann gab er ihnen das Vaterunser, wie es heute noch gelehrt und gebetet wird. Sonst aber nichts!

Wenn ich nun noch auf das erste Gebot hinweise, das auch Jesus mehr als einmal besonders betont, wo es ausdrücklich heisst: „Ich bin der Herr, Dein Gott, Du sollst nicht andere Götter haben neben mir!“, so ist es eine andachtsvolle Gottverehrung, wenn gesagt wird, alles andere ist dann von Menschen ausgedacht. Und Christen wollen doch nur Christus nachstreben.

Aber ich habe auch ausdrücklich vor vielen Jahren schon auf Befragen hin erklärt, dass es durchaus nicht falsch ist und auch angebracht, geistigen Helfern für deren viele Hilfen zu danken. Das ist wie alles andere lange schon in Druck erschienen.

Dies sei für heute genug. Wer nicht unreine Gedanken hat, wird niemals etwas Unreines in dem von mir Gesagten finden können, sondern lediglich sachliche, schöpfungsgesetzmässige Begründungen, die sich auf die Vollkommenheit Gottes stützen, wie auch in den meisten Fällen bereits die Weltgeschichte beweisend lehrt.

Die Weltgeschichte! Ja, diese lehrt auch noch vieles, unter anderem auch, dass es gerade immer in erster Linie Priester waren, gleichviel welcher Gottbegriffe und Lehren, die gegen jeden Wahrheitsbringer und den rechten Gottbegriff Suchenden in arger Weise vorgingen, da sie sich damit in ihrer Ruhe und ihrem Einfluss bedroht fühlten.

So waren es ja auch die Priester, die den Verkünder Johannes den Täufer und später die Jünger bedrängten, und, voran der Hohepriester, den Gottessohn Jesus der Gotteslästerung anklagten und ihn an das Kreuz brachten.

Und wieder wird es die Weltgeschichte sein, die auch von den Tatsachen der heutigen Zeit in rücksichtsloser Klarheit noch in Jahrtausenden berichtet und die Kämpfe schildert, die sich in der Jetztzeit abspielen in immer gleicher Art, bis dass die Wahrheit des Heiligen Lichtes auch die verborgensten Schlupfwinkel des Dunkels durchstrahlt.

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